Die kulturanthropologische Studie «Von ’nicht – genügend – guten‘ Müttern» geht der Frage nach, inwiefern die Erziehungsbeistandschaft (Art. 308 Abs. 1) den Alltag der befragten Müttern verändert. Wie kommt es in ihrem Muttersein zu einer Erweiterung von Handlungs- und Wirkmächtigkeit, das heisst, auch zu Veränderungen im Erziehungsverhalten zum Wohl ihres Kindes?

Die Studie macht sichtbar, was in Aushandlungsprozessen zwischen den befragten Müttern und Kindesschutzakteur:innen «passiert», wie dort Wirkkraft erzeugt wird, wie die einzelnen Verfahrensschritte wahrgenommen werden: Welche Bedeutung messen die betroffenen Frauen diesen Momenten bei? Welche Erfahrungen machen sie im Spannungsfeld von Selbst- und Fremdbestimmung? Und wie wirken sich erlebte oder fehlende Möglichkeiten zur Mitbestimmung auf ihren Alltag als Elternteil aus?

Ziel dieser Studie ist es, gesellschaftliche Auseinandersetzungen über eine gelingende Erziehungsbeistandschaft anzustossen; sie soll ermächtigend wirken und das Kind ins Zentrum rücken.